Medientreff in Duisburg

Nach einem kurzen Arbeitsaufenthalt in Eisenhüttenstadt besuchte ich eine Bekannte aus unserer Peru-Reisegruppe. Wir schwatzten eine ganze Weile und sahen uns die Reisebücher an. Es war wieder schön, so wie in besten Peru-Urlaubstagen!

Anschließend verabredete ich mich noch auf ein Eis in Eisenhüttenstadt. Wir schwatzten noch fast bis 10 Uhr abends.

Am 3. Juni begann der Medientreff des DJB in Duisburg. Ich hatte mich entschlossen, doch besser mit dem Zug zu fahren. Ich hatte einfach keine Lust auf Staus auf der A2.

Als ich schnell noch in den Garten fahren wollte, um noch ein paar Sachen zu holen, wunderte ich mich, dass es im Bungalow so zischte. Erschrocken sah ich, dass im hinteren Bungalow-Teil ca. 3-5 cm hoch das Wasser stand. Was war das? Die Leitung hinter der Toilette leckte schon wieder und es flossen Mengen an Wasser durch den Bungalow. Ich stellte so schnell wie möglich das Wasser ab. Glücklicherweise schien es noch nicht Ewigkeiten zu laufen, es waren grad etwa 3 m³ durchgelaufen.

Dennoch, das Bad, die Küche und das ganze Schlafzimmer stand komplett unter Wasser. Die Schuhe schwammen sogar durch den Bungalow.

Als ich die Tür hinten öffnete, gab es eine richtige „Flutwelle“ raus aus dem Bungalow. Zunächst „kehrte“ ich das Wasser noch raus aus dem Bungalow. Der Teppich im Schlafzimmer war jedoch komplett im Wasser. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihn komplett rauszureißen. Damit war meine ganze Planung für den Tag über den Haufen geworfen. Ich war völlig verschwitzt, als ich dann so langsam das Gefühl hatte, „Ordnung“ in das Chaos zu bekommen.

Ich schaffte es gerade noch, zur Erfrischung schnell mal in den Pool zu springen  – Duschen ging ja nicht. Dann fuhr ich los zum Zug. In den kommenden Wochen werde ich allerhand Arbeit haben.

Zunächst hatte ich mich am Abend zum Sushi-Essen in Düsseldorf verabredet. Ich traf meinen freund Pit und wir gingen ins Nikko. Davon abgesehen, dass es dort sündhaft teuer ist, war es wieder nett, ein paar Stündchen zu schwatzen. Ich fuhr dann zur Sportschule in Wedau und saß noch ein Stündchen beim Radler mit den Kollegen zusammen.

Am nächsten Tag gings zum Sportinformationsdienst (SID). Ich freute mich darauf, meinen Kollegen Leuchtenberg dort wieder zu treffen. Wir hatten jahrelang eine sehr gute Zusammenarbeit und es liegt in der Natur der Sache, dass ich kaum noch Kontakt hatte.

Es ist schon beeindruckend, wenn man so Hintergründe erfährt. Der SID hat „nur“ 50 Redakteure an den Standorten Köln, Frankfurt, Hamburg und Berlin, dazu Mitarbeiter im Unterbau und weltweit weitere Mitarbeiter. Zur Fußball-EM werden allein 27 Redakteure vor Ort in Frankreich sein und zu Olympia 25 und weitere Techniker.

Wir waren im Konferenzraum, in dem Mterhohe Regale standen mit vielen Bänden Archiv. Ich hab mal durchgezählt. Es sind ca. 630 Bände Archiv aus den letzten Jahrzehnten bis ca. 1995, jeder Band umfasst ca. 500 Seiten. Also 315.000 Seiten Archiv.

Christoph Leuchtenberg gab dem DJB auch wertvolle Tipps für die zukünftige Arbeit. Manche Frage dazu verblüffte mich etwas, da ich das jahrelang genauso praktizierte und nach jeweiligen Absprachen immer so lieferte. Aber als ich erfuhr, dass mein Nachfolger nach fast vier Jahren nun das erste Mal Kontakt zu ihm hatte, wunderte mich gar nichts mehr. Die Lücke nach mir scheint noch größer zu sein, als ich mir je vorgestellt hatte.

Danach spazierten wir am Rhein entlang zum Olympiamuseum. Dort hatten wir eine gute Führung und es war für mich sehr interessant. Enttäuscht war ich jedoch, dass bei einem Deutschen Olympischen Museum eigentlich sehr einseitig ausgestellt wird. Die DDR-Athleten fehlen fast alle. Eine Bemerkung zu Uwe Hohns Weltrekord im Speerwerfen von deutlich über 100 m, Katarina Witts zweitem Olympiasieg, zwei Ausstellungsstücke von Karin Janz und in einem Film einen superkurze Sequenz zu Roland Matthes – das wars. Auf meine Frage danach antwortete der Mitarbeiter etwas irritiert, dass ja was da wäre und stimmt, die DDR-Sportler waren ja auch deutlich erfolgreicher. Gut, dennoch wars interessant.

Immer wieder regnete es zwischendurch, wir hatten jedoch auch Glück, dass der Regen meist dann da war, als wir im Trockenen sein konnten.

Abends saßen wir noch ein Stündchen im Seminarraum und werteten den Tag aus und tranken noch ein Radler gemeinsam im Kneipchen.

Am Sonntag noch einmal zwei Stunden Diskussion zu Olympia und der Öffentlichkeitsarbeit. Trotz mehrerer Hinweise am Vortag beim SID ist das Verständnis für die DJB-Spitze überhaupt nicht zu erkennen, was für die Agenturen wichtig ist und wo man ansetzen könnte, um eine bessere Medienarbeit zu betreiben. Für mich wiedermal ein Hinweis, dass mein Schritt vor vier Jahren genau richtig war. Ich wäre auch mit weiteren enormen Anstrengungen nicht weiter gekommen in meinen Bemühungen um eine professionelle Arbeit. In diesem Jahr gibt es ja nicht mal mehr eine Pressekonferenz vor Olympia. Von den Medientagen, die ich mit großem Erfolg eingeführt hatte, ganz zu schweigen. Die finden schon seit vier Jahren nicht mehr statt. Die neue Olympiaseite wird nett, aber gerade die großen Sportlerportraits mit vielen Infos über die Athleten gibt es nicht mehr. Davon waren einst zu Olympia 2008 und 2012 die Pressevertreter besonders angetan.

Enttäuscht war ich von der sehr diffusen Erzählerei über Olympia. Wir hätten uns alle gewünscht, dass es einige Infos zu den Nominierungen gibt. In der neuen Seite standen eh die Athleten alle drin und die Spatzen pfiffen es bereits von den (Facebook-)Dächern. Da war es wieder, das Vertrauen zu den eigenen Leuten. Man hätte ja durchaus eine „Sperrzeit“ der Infos für uns geben können. Aber Hintergründe und mehr wären gut gewesen für so manche Argumentation.

Schwamm drüber.

Auf der Heimfahrt schrieb ich endlich den Blog weiter. Es war entspannend in der Bahn. Außerdem lernte ich tolle Leute kennen. Unter anderem eine  Iranerin, die in Bochum mit einem Deutschen verheiratet ist und die in Cottbus ihre Doktorarbeit schreibt. Eine Begegnung der äußerst herzlichen Art.

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