Was für ein Konzert!

Am Mittwoch fuhr ich zunächst nach Luckenwalde. Ich hatte wieder Landes-Arbeitsgemeinschaft Datenschutz. Diesmal war es besonders interessant. Drei Referenten aus dem Ministerium des Innern und für Kommunales, der Städte- und Gemeindebund und unsere Aufsichtsbehörde äußerten sich in Vorträgen zur neuen EU-Datenschutz-Grundverordnung. Es gibt noch so viel zu regeln und zu verstehen. Und ausgerechnet diesmal konnte ich nicht den kompletten Tag dabei sein.

Abends wollte ich in Köln sein und zum Konzert gehen. Trotz einiger kleiner Staus waren wir pünktlich, bezogen unser klitzekleines Dreierzimmer im Hotel gleich um die Ecke am Hauptbahnhof und fuhren nach einem schnellen McDonalds-Abendessen nach Deutz zur Lanxess-Arena.

Sicherheitskontrolle, rein – das ging alles wie am Schnürchen, ohne lange Wartezeiten. Es war top organisiert. In der Arena dann ca. 16.000 Zuschauer und 20:00 Uhr kommt DER Mann auf die Bühne, dessen Lieder ich so sehr mag – Phil Collins! Er humpelte am Stock – schon seit Jahren hat er Probleme mit seinem Bein. Deshalb gab er das gesamte Konzert auch im Sitzen. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch.

Erschrocken war ich jedoch, wie alt er aussah. Immerhin ist er erst 66 Jahre alt. Aber diese Stimme! Phil Collins sang alles, was er als Solist an Top-Hits hatte, aber auch Genesis-Lieder. Es war Gänsehaut pur, als er „Follow me“ anstimmte. Aber auch Another Day In Paradise, One More Night und dann I Can Feel In The Air Tonight. In der ersten Halbzeit habe ich das Programm einfach genossen, saß mit Stauneaugen und bewunderte diesen Mann, der mit seinen Gebrechen noch so agil auf der Bühne sang. In der zweiten Halbzeit gabs dann kaum noch ein Halten. Alle in der Arena standen, sangen und vor allem tanzten mit bei seinen Hits. Es war eine grandiose Stimmung.

Begeistert war ich, dass sein gerade mal 16 Jahre alter Sohn Nick am Schlagzeug saß und in die Fußstapfen seines Vaters tritt. Er hat das gesamte Konzert gespielt, auch einmal ein vielumjubeltes Solo, und sorgte für einen sehr emotionalen Moment des Konzerts. Er begleitete seinen Vater bei einem Song am Klavier.

Insgesamt war es eine tolle Show mit einem wunderschönen Bühnenbild, das ständig Farben und Formen wechselte. In der Begleitband waren tolle Musiker und Sänger für den Background. Ein Gitarrist erhielt sehr viel Aufmerksamkeit. „Gandalf“ – ein Mann, der lange weiße Haare hatte und dazu einen langen weißen Bart.

Die Lanxess-Arena leerte sich nach dem Konzert innerhalb von nur wenigen Minuten. Sie ist so gut gebaut, dass es zu allen Ausgängen sehr kurze Wege gibt und alle schnell raus kommen. Das hat mich sehr verblüfft.

Wir fuhren zurück zum Hauptbahnhof und wollten noch etwas trinken. Genau neben dem Bahnhof, direkt unterhalb des Doms fanden wir eine Gaststätte, die eine schöne Terrasse hatte. Wir machten es uns auf den Liegestühlen bequem und bestellten uns einen Cocktail. Mit Blick auf den Dom in einer herrlich warmen Sommernacht ließen wir das Konzert noch einmal Revue passieren und genossen die Atmosphäre.

Wir haben trotz der Enge im Zimmer gut geschlafen und nach einem schönen Frühstück zogen wir wieder los und fuhren zurück. Trotz des Feiertags in Nordrhein-Westfalen waren die Autobahnen nach anfänglichen ruhigem Fahren bereits auf der A1 schon ziemlich voll. Auf der A2 mussten wir durch viele Staus und brauchten somit ewig, bis wir wieder in Potsdam waren.

Grundsätzlich war es schon ein Wahnsinn, was wir Drei – mit meiner Schwester und Nichte – für zweieinhalb Stunden Konzert für einen Aufwand betrieben haben. Aber es hat sich gelohnt! Ich bin sooo froh, dass wir diese Gelegenheit genutzt haben und auch hatten, diesen Mann noch einmal zu erleben. Vielleicht hat er ja jetzt „Blut geleckt“ und gibt immer mal wieder Konzerte. Aber nach immerhin zehn Jahren waren es seine einzigen Konzerte in London, Paris und eben in Köln.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar