…die Zeit vergeht…

Ich habe lange nichts geschrieben. Nicht, weil ich keine Zeit hatte, auch nicht, weil ich vor Langeweile umkomme, aber es waren eben keine so spektakulären Dinge, sondern eher die kleinen netten Begegnungen des Alltags, die ich in der letzten Woche erlebte.

Da waren die Spieleabende mit meinen Freunden, die ich mit mehr oder meist weniger Erfolg bestritten hatte,  da war auch der schöne Samstagabend, den ich sehr gemütlich bei meinen Nachbarn verbrachte und wir beiden Frauen wiedermal die Stricknadeln tanzen ließen. Mein Nachbar buddelte herrliche Reime aus seinen langjährigen Schaffensperioden aus und unterhielt uns mit amüsanten kleinen Geschichten.
Da waren aber auch etliche Physiotherapie-Termine, es war Ausschlafen angesagt, ich habe wieder mal an der BJV-Internetseite gebastelt und vor allem neue Ideen dafür vorbereitet und angeschoben – und ich habe auch einige dienstliche Sachen angeschaut, bearbeitet und erledigt.

Die Zeit rast irgendwie immer schneller. Ich bin nun bereits fast drei Monate zu Hause! So eine lange Phase des Ausruhens und Gesundens hatte ich noch nie im Leben. Aber ich nutze die Zeit eben auch ganz besonders, um mit meinem Knie zu trainieren. Die Streckung funktioniert bereits gut – das sei wohl das Wichtigste, wie mir heute auch noch einmal ein Sportfreund, der Physiotherapeut ist, ans Herz gelegt hat. „Wenn die nicht wäre, hättest Du Probleme beim Laufen und ist auch immer schwierig hinzubekommen“, schrieb er mir. Diese Aufmunterungen von vielen Seiten und die Ratschläge bauen immer wieder auf und geben mir den Mut, dass alles wieder wird.

Hatte ich doch am Montag einen ziemlich herben „Rückschlag“ erlitten. Ich wollte endlich mal wieder was für meine Kondi tun. Seit Wochen bin ich zur Ruhe verdammt und auf meinem Therapieplan steht, dass ich nun auch wieder Ergometer fahren kann. Wie sehr möchte ich was tun! ABER: Mein Knickwinkel reicht noch nicht aus, um „rund“ fahren zu können. Jeder Tritt war eine echte Herausforderung und ich musste schnell aufhören. Ich war sehr traurig und muss nun noch einige Zeit warten, bis ich mich intensiver sportlich betätigen kann.

Eine besondere „Therapie“ hatte ich gestern und sogar meine Physiotherapeutin bestätigte mir heute den guten Effekt daraus.

Ich war mit meinen Freunden wieder mal im Satama Sauna Ressort in Wendisch-Rietz. Ich war meinem Arzt ja dankbar, dass ich solche Dinge bereits wieder machen darf, aber die Tragweite dieser Entscheidung begriff ich eigentlich erst gestern im Laufe des Tages. Durch den hohen Wärmeeffekt der Sauna in Verbindung mit dem 32° C warmen Solebecken der Satama Sauna war mein Knie derart gut durchgewärmt, dass ich speziell im Wasser die Beugung und Streckung sehr gut üben konnte. Ich habe einen Winkel erreicht, den ich bisher noch nicht hatte, der aber schmerzfrei und ohne Probleme erreichbar war. Es fehlt nur noch ein „Fuß“ bis zur möglichen maximalen Beugung 😉 Die Physiotherapeutin heute bemerkte auch, dass gerade die Bewegungstherapie im warmen Wasser enorm hohe Effekte bringt.
Dafür habe ich den gestrigen Tag richtig ausgenutzt.

Satama Sauna Ressort Wendisch-Rietz bei Bad Saarow

Es war wieder traumhaft schön in der Satama. Vormittags war noch alles tief verschneit, nur die Wege waren frei. Im Laufe des Tages tat die Wärme der Saunierenden ein Übriges, aber es schneite immer wieder und so blieb die weiße Glitzerwelt erhalten.

Satama Sauna Ressort Wendisch-Rietz bei Bad Saarow
Zugang zumScharmützelsee – mit gerade mal 1°C ist das Wasser sehr, sehr kalt und selbst bei wenigen Sekunden kribbeln die Beine enorm 

Es ist begeisternd, wie die Mitarbeiter dort das Saunieren zelebrieren! Es gab wieder wunderbare Event-Aufgüsse und ich habe noch nie in meinem Leben so viele Aufgüsse mitgemacht, wie an diesem Tag. Allerdings geht es hier auch nicht um heiß, heißer, am heißesten sondern eher um schön, toller und am faszinierendsten.

Am meisten beeindruckte mich wieder die Banja-Sauna. Ich erlebte zum einen den Party-Aufguss mit Helene Fischer, die neben russischen Liedern auch die „Sieben Brücken“ sang, bei dem die ganze Saune lautstark mitschmetterte. Es war sehr lustig und ich genoss die Verbindung von ruhiger Entspannung und Stimmung. Der zweite Aufguss war eine Probe für die im Herbst stattfindenden Aufguss-Weltmeisterschaften. Statt Wasserkübel und Wenik-Wedeln (das sind die Birkenreißer, die zum Wedeln genutzt werden und deren Blätter durch das Aufklatschen brechen und Birkenduft verbreiten) standen auf dem großen Saunaofen zwei Schalen mit Flammen – die übrigens die einzigen Lichtquellen im ganzen Raum waren. Dazu gab es zwei Kollegen, die den Aufguss durchführten und bei stimmungsvoller Instrumentalmusik im Gleichklang um den Ofen tanzten und dabei die Saunagäste mit heißer Luft verwöhnten. Es war einfach nur zum Staunen und Begeistern.

Tuli-Sauna (Mitte) und Eingang zur Stollensauna (links hinten)

Mir gefiel auch wieder der Aufguss in der Stollensauna mit dem Bergmannsritual. Dieser Aufguss hat zwei besondere Komponenten. Zum einen hat man die Möglichkeit, nach einem ersten Gang sich komplett mit einem Salz-Öl-Gemisch einzureiben, das einen starken Peeling-Effekt hat, aber auch die Haut wunderbar weich und geschmeidig werden lässt. Mit diesem Salz auf der Haut gibts einen zweiten Saunagang, bei dem dann das Salz schmilzt und der Effekt auf der Haut richtig zum Tragen kommt. „Nebenbei“ wird der Aufguss als „Kumpeltod“ bezeichnet. Das rührt aus der Bergmannsgeschichte her, dass die Bergmänner immer Deputat-Schnaps bekommen haben – und durch die Trinkerei natürlich auch einige Unfälle passierten. Hier erfüllte dieser Begriff nur den Zweck als Synonym. Der Aufguss wurde mit richtigen Slivovitz gemacht. Das ist schon ein besonderes Aroma, was da hervortritt! Allerdings wird schnell wieder Schorle draus gemacht, also keine Angst, man wird vom puren Einatmen nicht betrunken 😉

Der Leuchtturm als Wahrzeichen

Ich freue mich schon auf das im Herbst eröffnende Sauna-Theater, eine Event-Sauna, in der bis zu 160 Gäste auf einmal saunieren können.  Es ist sicher auch nötig. Die Kapazität der bisherigen Saunen ist doch recht gut ausgeschöpft und ich wage nicht dran zu denken, wie es sich am Wochenende anfühlt, wenn noch sehr viel mehr Gäste da sind.

Ich habe übrigens im Pool gemerkt, dass das Schwimmen sicher bald wieder geht. Auf jeden Fall habe ich keine Schmerzen mehr bei den Beinbewegungen, die im Januar kurz nach dem Unfall noch unerträglich waren. Die Kraftübertragung fehlt aber noch und es sieht sicher noch etwas ungelenk aus, wenn man mir beim Schwimmen zuschaut 😉

Die Maa-Sauna

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