Es war nun wieder soweit, das vorletzte Konzert der Saison stand an. Diesmal fuhr ich mit einer Kollegin nach Berlin und wir genossen nach einem leckeren Essen in unserer Pizzeria in den Arkaden ein wunderschönes Konzert.
Andris Nelsons dirigierte diesmal. Bevor nun am 11. Mai die Philharmoniker einen neuen Chef als Nachfolger von Sir Simon Rattle wählen, kommen sicher noch mal alle Kandidaten zum Vorstellen. Nelsons ist einer von ihnen und wird von den Berlinern heiß und innig geliebt. Am Ende des Abends, nach frenetischem Beifall, kommentierte eine Zuschauerin lautstark: „Der muss es werden!“. Ich bin ziemlich leidenschaftslos. Nelsons gefällt mir als Dirigent schon sehr gut. Er dirigiert sehr leidenschaftlich und seine Konzerte sind einfach immer wieder Spitze. Aber auch so manch anderer ist nicht weniger gut. Für mich ist immer noch Christian Thielemann als gebürtiger Berliner ein heißer Kanditat. Berlin hat aber ein gespaltenes Verhältnis zu ihm. Schade. Ihm trau ich zu, dass er dem Orchester wieder eine, seine, Handschrift verpasst. Warten wir es ab.
Unser Programm könnte gegensätzlicher kaum sein. Begann der Konzertabend doch mit einem hochmodernen Stück. Der Wiener H(einz) K(arl) Gruber komponierte 1998/99 sein Konzert „Aerial“ für Trompete und Orchester. Hakan Hardenberger als Solist hatte es einst in London auch uraufgeführt und brillierte an der C-Trompete, der barocken Piccolotrompete und sogar mit dem Kuhhorn. Aber auch die Masse an Pauken und Schlagzeugen aller Art war beeindruckend.
Die Musik ist nicht unbedingt mein Ding, aber das Orchester war brilliant und dieser Klangteppich war äußerst interessant. Andris Nelsons ging ebenso wie der Solist total in der Musik auf und das Publikum war begeistert.
Nach der Pause gabs dann Mahlers 5. Sinfonie. Es war ein Traum!
Wir genossen nach diesem tollen Konzert den lauen Frühlingsabend noch bei einem Hugo am Ofen im Garten.