Schönes Wochenende…

Das Wochenende war ein richtig Besonderes. Das erste Mal nach meinem Rücktritt im DJB schaute ich wieder mal bei einem nationalen Judo-Event vorbei – ok, es fand ca. 200 m von meiner Wohnung entfernt statt und die Halle ist seit Jahren sozusagen mein zweites „Wohnzimmer“. Es war einfach schön, wieder einmal in der Judo-Familie zu sein, wieder mal zu fotografieren und vor allem auch zu schreiben – siehe z. B. hier: Artikel in der BJV-Seite

Ich hatte keine Verantwortung weiter zu tragen – es wäre belastungsmäßig auch problematisch gewesen – und so genoss ich es, viele meiner Kollegen aus anderen Landesverbänden und gute Freunde zu treffen, viele weitere Ideen für die BJV-Seite vorzubereiten, Gespräche mit den Sportlern zu führen und einfach mal wieder Judo zu sehen.

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Für Samstag Abend gabs dann eine Umplanung. Eigentlich wollte meine Freundin mit ihrem Partner unsere Konzertkarten nutzen. Da er aber völlig flach lag, war ich selbst dabei. Und es war wieder ein großartiges Erlebnis! Diesmal eine „Brautschau“ des Dirigenten. Schließlich muss auch solch eine Institution wie die Berliner Philharmonie mal an die Zeit nach Sir Simon Rattle denken. Und so stellte sich mit Andris Nelsons ein mit 35 Jahren recht junger lettischer Dirigent vor, der am Ende nicht nur vom Publkum sondern auch vom Orchester regelrecht gefeiert wurde. Solch einen langanhaltenden Beifall habe ich bisher selten in der Philharmonie erlebt.

Allerdings hat er auch bereits eine enorme Vita vorzuweisen. Koncertgebouw Amsterdam, Tonhalle Zürich, London, Boston und nicht zuletzt schon zwei Mal Bayreuth – es ist beeindruckend. Und er hatte ein Programm ausgewählt, was kaum umfangreicher und gegensätzlicher sein konnte.

Ich habe Mozarts 33. Sinfonie genossen, die mit einer wundervollen Leichtigkeit und Beschwingtheit daher kam, ebenso wie Wagners Tannhäuser, der wuchtig, massiv, laut und mit großem Orchester gespielt wurde. Es war kaum vorzustellen, dass das noch getoppt werden kann. Aber die 6. Sinfonie von Schostakowitsch setzte dann noch eins drauf. Beginnend mit etlichen Bläsersoli endete auch dieser Konzertteil wuchtig und einfach grandios. Mit ca. 85 Musikern sicher auch nachvollziehbar. Es war wieder ein Highlight und sicher eine gelungene Vorstellung eines potentiellen Nachfolgers von Rattle.

Mir persönlich hat Andris Nelsons Dirigat auch optisch sehr gefallen. Er „tanzte“ regelrecht mit dem Orchester und man verspürte bereits beim Zuschauen, was für eine Musik da gespielt wird.

Vor der Rückfahrt aus Berlin hatten wir etwas Bedenken. Nach herrlichen Frühlingstagen hatte am Abend der Winter wieder Einzug gehalten. Als wir auf der Hinfahrt die Stadtgrenze von Berlin überfahren hatten, begann es zu schneien. Bis zum späten Abend waren glücklicherweise die Straßen alle wieder frei, aber am Rande gab es Schnee ohne Ende. In Frankfurt waren alle Straßen noch dick verschneit, aber wir sind gut nach Hause gekommen.

Am Sonntag dann wieder Deutsche Meisterschaften. Es gab das Phänomen, dass bereits 14:30 Uhr die Kämpfe und Siegerehrungen komplett abgeschlossen waren. Stefan organisiert das mit seinem Programm hervorragend, dass es eine gleichmäßige Auslastung der Matten gibt und alles zeitlich optimiert wird. Damit konnten natürlich alle Teilnehmer, Trainer und Gäste zeitig auf die Heimreise gehen. Bei dem Wetter sicher eine sehr angenehme Möglichkeit, zumal viele aus Bayern, Baden, Württemberg oder NRW ja doch 600 km und mehr zu fahren hatten.

Abends war ich dann noch bei meinen Nachbarn. Wir beiden Stricklieseln tauschten endlich mal Erfahrungen unserer Schalstrickerei aus und genossen den Abend mit Wolle, Nadeln und einem leckeren Holunderwein.

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