Adventszeit…

Den zweiten und dritten Advent verbrachte ich bei Nürnberg – ohne es einmal geschafft zu haben, auf den Christkindlesmarkt zu gehen!

Am 4. Dezember war offizielle Schlüsselübergabe von Sohnis neuem Haus. Es war eine ganz schöne Farce. Die Verkäufer waren etwas irritiert, dass wir bereits dort übernachten wollten und mit den Renovierungsarbeiten beginnen wollten. Ich war auch irritiert – Schlüsselübergabe heißt für mich: Ende im Gelände! Aber in diesem Haus war nicht ein einziges Zimmer wirklich leer. Überall standen noch Möbelteile und lag viel Krusch rum. Außerdem war die Heizung defekt. Das Ganze fing ja echt gut an!

Am folgenden Wochenende zum 2. Advent dann doch gemeinsamer Beginn mit der Renovierung – im kalten Haus lediglich mit Kachelofenwärme von nicht ganz trockenem Holz. Unsere Matrazen lagen um den Ofen rum, damit wir nachts wenigstens nicht froren. Es war eben abenteuerlich! 😉

Zum 3. Advent dann ein nächstes Arbeitswochenende – im mittlerweile endlich warmen Haus. Meine alljährliche Adventsdeko zu Hause blieb diesmal im Karton – ich war ja eh nicht hier. Aber wir haben eben viel geschafft, die gesamte obere Wohnetage war fertig, das Wohnzimmer kam dann noch am 4. Advent dran – ohne mich.

Am Vorabend des 4. Advents war ich noch zu unserem vorweihnachtlichen Abo-Konzert in der Philharmonie.

Davor genossen wir natürlich wieder das weihnachtliche Flair der Potsdamer-Platz-Arkaden.

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Wir waren diesmal vom Konzert ziemlich hin- und hergerissen. Im ersten Teil gab es moderne Stücke. Erst etwas für Streicher von Peteris Vasks und dann eine Uraufführung von Hans Abrahamsen. Beides behagte uns nicht allzu sehr. Das schien auch der allgemeine Tenor des Publikums zu sein. Gemeinsame Feststellung mit unserer Sitznachbarin in der Pause: „Jetzt gibt es endlich Musik“ 😉 Es folgte die 4. Sinfonie von Brahms. Die wurde übrigens am 25. Oktober 1885 in meiner Heimatstadt Meiningen von der Hofkapelle unter der Leitung des Komponisten uraufgeführt. Da schaue ich doch mit einem kleinen Stück Stolz auf meine Heimatstadt und das tolle Theater dort. 😉

Ein tolles Brahmskonzert entschädigte für den 1. Teil…

Das Besondere kam aber danach… Eine halbe Stunde nach unserem Konzert begann die „Late Night“. Wir nutzten die Chance, uns die wahrscheinlich besten Plätze in der Philharmonie zu ergattern und genossen bis Mitternacht noch ein Jazz-Konzert der allerfeinsten Güte unter Leitung des Meisters Sir Simon Rattle selbst. Strawinsky, Golijov und Bernstein – dazu mit Andreas Ottensamer ein toller Solo-Klarinettist, der uns schon bei Brahms mit Solisteneinlagen aufgefallen war. Und bei Golijov die Labèque-Schwestern am Klavier. Die Beiden waren der Hammer! Schon die Garderobe war bemerkenswert – poppig, farbig, jung und mit Plateauschuhen, bei denen ich mich gefragt habe, wie die eigentlich die Fußtasten am Klavier treffen wollen. Aber es klappte alles, Katia und Marielle  spielten temperamentvoll und wie im Rausch. Es war eine tolle Stimmung im Saal – und war eine gute Ergänzung eines nicht so brilliant begonnenen Abends.

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Mitternacht fuhren wir dann erst in Berlin los – es war ein langer Konzertabend geworden. Aber toll!

Zum vierten Advent hatte ich mich bei meinen Eltern angesagt. die 480 km rauschte ich in einem Ruck ab. In vier Stunden war ich dort – und mein Neffe hatte sich kurz nach meiner Ankunft gemeldet. Tante und Rommé zogen bei ihm wieder. 😉

Wir verbrachten wieder einmal einen fröhlichen und lustigen Abend mit Romméspielen und pichelten nebenbei neben manchem Glasl Bier mit Vati noch eine ganze Flasche Amarula. Es ging uns supergut und es war wie immer schöööön!

Montagmittag gings dann nach Stuttgart zum Weihnachtsfest. Am Nachmittag von Heiligabend dann gemeinsame Bescherung mit beiden Jungs und Familien bzw. Anhang. Es war schön und gemütlich. Ich habe wieder einen tollen Kalender von den Jungs bekommen mit tollen Fotos von allen gemeinsam mit den Kindern. Und einen Kindle! Nun muss ich mir nur noch ein paar schöne Bücher besorgen und abends immer mal den PC aus lassen. Dann schaff ichs sicher auch mal wieder zu lesen.

Am Abend dann gemeinsame Bescherung in der familiären Runde der anderen Tanten und Onkel. Es war gemütlich, nett und das Abendessen lecker!

Der 1. Weihnachtstag war dann doch eher geprägt von den letzten Vorbereitungen für den endgültigen Umzug nach Nürnberg. Ein Stückchen Wehmut machte sich bei mir breit. Es war ein tolles Haus, offen, großzügig, hell – und es war von vielen Ereignissen geprägt. Hochzeit und die beiden Kinder sind in dieses Haus hineingeboren worden. Nun beginnt ein neuer Abschnitt.

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