Im Zentrum der Macht Brandenburgs

An diesem Wochenende ist Tag der offenen Tür im neuen Landtag in Potsdam. Zirka 20-tausend Menschen wurden erwartet. Man kam nur rein, wenn man sich vorher (kostenlose) Karten ergattert hatte.

Unsere Landtagsabgeordnete Elisabeth Alter hatte mit ihrem unverwechselbaren Engagement jedoch einen Bus gechartert und alles organisiert. Somit wurde der Tag zu einem entspannten und äußerst interessanten Tag – obwohl ich wie alltäglich früh sehr zeitig aufstehen musste ;-(

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Der Tag begrüßte uns mit strahlendem Sonnenschein – es passte also alles.

Vor dem Landtag dann erst noch einmal ein bissel Zeit bis es halb 12 als Sondergruppe durch das wunderschöne Fortuna-Tor ging. Hier hat sich übrigens Potsdams Bürger Günter Jauch sehr engagiert und mit einer Spende ermöglicht, dass dieses Tor wieder so aufgebaut werden konnte.

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Wir genossen die Sonne, „flirteten“ mit dem Alten Fritz – siehe Foto hier unten – und ich hatte so manches interessante Gespräch – unter anderem auch mit dem Finanz- und zukünftigen Justizminister Helmuth Markov.

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Neben dem Landtagsgebäude ist übrigens das Potsdamer Museum und davor die Nikolaikirche mit seiner wuchtigen Kuppel.

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Hier einiges zum neuen Landtag.

2005 hatte der Landtag beschlossen, ein neues Landtagsgebäude zu bauen. Es sollte der Standort des alten Schlosses mitten inm Herzen Potsdams werden – und das Schloss mit seiner wunderschönen Fassade damit auch wieder aufgebaut werden. Für ca. 120 Millionen Euro entstand in den vergangenen Jahren ein wunderbares Gebäude mit historischer Fassade, aber mit modernster Architektur innen. Einschließlich der Tiefgarage wurde eine Nutzfläche von über 19.000 m² gebaut.

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Die Fassaden wurden nach dem historischen Vorbild wieder mit Fassadenschmuck aus Sandstein aufgebaut und es wurden dabei auch Originalteile vom alten Schloss einbezogen. Der Innenhof ist bei einer Grundstücksgrüße von 11.500 m² nunmehr rund 4.800 m² groß und bleibt frei von Bebauung. Es ist ein Traum, von der Mensa/Cafeteria aus über den Schlosshof zu schauen.

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Als wir durch das Fortuna-Eingangstor, durch den Schlosshof dann in das Gebäude hineinkamen, eröffnete sich uns als erstes der Blick in das historische Treppenhaus, auch Knobelsdorff-Treppenhaus genannt.

Hier hat man nach historischem Vorbild ein Treppenhaus des Architekten Knobelsdorff nachempfunden und viele historische Teile verwendet. Es ist ein Übergang des historischen Ambientes von außen zum minimalistischen Innern des Gebäudes. Dieser scheinbare Widerspruch zwischen Historie und Moderne ist meines Erachtens hervorragend gelöst. Es hat ein schönes Ambiente.

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Das Herzstück des Gebäudes ist der Plenarsaal mit einer Größe von fast 500 m². Er bietet Platz für die 88 Abgeordneten, 31 Plätze für Regierungsmitglieder und eine Gästetribüne für 160 Besucher.

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Große Diskussionen gibt es um den Brandenburger Adler. Nomalerweise ist der ja rot. „Fliege hoch Du roter Adler…“ heißt es in der Brandenburg-Hymne. Der Architekt Prof. Peter Kulka hat sich jedoch für einen weißen Adler über der mittigen Tür entschieden, da er nicht zum Wappen sondern zur Kunst tendierte. Das wird äußerst kontrovers diskutiert – aber ich finde, es ist durchaus akzeptabel und der weiße Adler passt hier hinein.

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Das Gebäude ist 94 m x 123 m groß und die Gebäudehöhe beträgt etwa 21,40 m. Insgesamt gibt es 390 Bürosarbeitsplätze. Viele waren überrascht, wie klein die Büros teilweise sind. Aber die Abgeordneten haben gar kein Problem damit. Da sie große Wandschränke haben, benötigen sie eigentlich nur noch einen Schreibtisch und einen Besuchertisch – und der fällt natürlich je nach Aufgabe und Funktion etwas größer oder kleiner aus – ebenso das Büro.

Unter anderem kamen wir am Büro unseres früheren Ministerpräsidenten Mathias Platzeck vorbei, der ja nunmehr „nur“ noch Landtagsabgeordneter ist. Er wurde zwar von Kollegen gesichtet, ich hatte aber gerade andere Bedürfnisse zu erledigen und traf ihn dadurch nicht.

Aber dafür kamen wir bei Landtagspräsident Gunter Fritsch vorbei. Ich kenne ihn ja noch aus der sehr früheren Zusammenarbeit als „Oberberufsberaterin“ mit dem Landkreis Märkisch-Oderland als dessen Landrat.

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Ja, und auch das Büro unseres Ministerpräsidenten Dietmar Woidke stand offen.

Zunächst hatten wir noch eine herzliche Begegnung. Zwei Wochen davor, zum Neujahrsempfang, hatten wir ein sehr angenehmes Gespräch mit einem der ausgezeichneten Ehrenamtler, der sich im Bergbauverein Rüdersdorf sehr engagiert. Zufällig saßen in Woidkes Vorzimmer zwei Bergbauer in Uniform mit einer bemerkenswerten Kappe. Fotos, Smalltalk und dann: „Ja, vor zwei Wochen hatten wir ein Gespräch mit einem sehr engagierten Kollegen von Ihnen…“ Peinlich! Er war es selbst! Aber mit Uniform sah er so anders aus! Ich war jedoch sehr froh, dass ich nicht die einzige war, die ihn nicht erkannt hatte. Auch meine Kolleginnen, die damals bei dem Gespräch dabei waren, erkannten ihn erst auf Hinweis. Es gab ein großes Hallo! Zumal sich schon zu ihm herumgesprochen hatte, dass der Landrat bereits informiert sei, dass wir mal einen Ausflug dorthin machen wollen.

Er zeigte uns dann die große Kalksteinplatte mit extrem vielen fossilen Abdrücken, die ca. 246 Millionen Jahre alt sind und die im Beratungsraum der Minister hängt.

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Der Hausherr und Chef persönlich saß dann an seinem Schreibtisch.

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Und ich weiß nicht wie es dazu kam, zumindest schnappte sich jemand meinen Fotoapparat und Herr Woidke dirigierte mich hinter seinen Schreibtisch. Es war insgesamt eine völlig entspannte Situation, der MP war super drauf und wir hatten einigen Spaß, da er ungemein groß ist und ich kleine Zwecke natürlich da ziemlich verloren aussah. Er war sich nicht zu schade, einfach kleiner zu machen – eine sehr charmante Geste eines Mannes, der das eigentlich nicht tun müsste.

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Wir durchstöberten noch einiges vom Gebäude, unter anderem bestaunte ich das sehr schlichte, moderne und sehr schöne Treppenhaus des Gebäudes.

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Auch trafen wir unseren Chef (links), der richtig gut drauf war und ins Gespräch kam mit unserem früheren Landwirtschaftsminister und späteren LSB-Vorsitzenden und jetzigen Rentner Edwin Zimmermann (rechts).

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Abschließend gab es dann noch ein Gruppenfoto unserer „Busladung“ im Knobelsdorffschen Treppenhaus.

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Es waren imposante und tolle Eindrücke von unserem neuen Landtag. Ich bin begeistert, was dort für ein wundervolles Gebäude entstanden ist, das toll in Potsdams Mitte passt, das „Zentrum Brandenburgs“ darstellt und innen so wunderbar funktional, praktisch und schön gemacht ist. Übrigens für uns war auffällig, dass man überall im Gebäude sehr schöne korallenrote Teppiche verlegt hat – die brandenburger Farben eben. Rote Teppiche, weiße Wände.

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Im Anschluss gab es noch einen Besuch in der Biosphäre Potsdam. Wir wandelten im tropischen Urwald zwischen Dinosauriern und anderen Getier, konnten aus einem „U-Boot“ die wundervollsten Meerestiere beobachten und im Schmetterlingshaus schöne Schmetterlinge um uns fliegen sehen.

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