Ahrweiler – zum Zweiten

Mein zweiter Lehrgang in diesem Jahr in Ahrweiler war für mich etwas zwiespältig, aber wie immer äußerst interessant und Klasse. Zum ersten Mal erlebte ich eine sehr schleppende Teamentwicklung der Seminargruppe. Ich weiß nicht genau, woran es lag. Auf jeden Fall begann der Lehrgang verhalten, endete aber wie immer homogen.

Für mich persönlich war er jedoch wieder total angenehm. Ich fuhr mit einer Kollegin bereits Dienstagmittag los nach Ahrweiler. Wir hatten Staus ohne Ende – so etwas hatte ich schon lange nicht mehr erlebt. Sogar mein tolles Navi kam nicht gegen die Staus an. Gut, wir waren dennoch gut angekommen, wenn auch erst gegen halb 10 abends.

Erstaunlicherweise war das Kneipchen zu, dafür war aber in der Cafeteria die Terrasse bewirtschaftet. In Ahrweiler MUSS man ein Begrüßungsweinchen trinken! Am Nachbartisch eine Männer-Seminargruppe, lauter Bundeswehrler – wir sollten uns dazusetzen – und es stellte sich heraus, dass ein Großteil davon aus Brandenburg kam. Einer davon erzählte, dass er mal in Beeskow war, Hochwasser 2010. Irgendwie kamen wir nicht weiter. Erst am letzten Abend stellte sich heraus, dass er beim Hochwassereinsatz 2010 im Stab saß – Arbeitsplatz an Arbeitsplatz mit mir. Manchmal ist es schon lustig, wie man sich wieder begegnet.

Wir wurden eingeladen, am nächsten Abend mit zur Weinverkostung zu gehen – oh ja, fast zwei Jahre früher hatte ich einen äußerst lustigen und schönen Abend bei solch einer Verkostung. Ich freute mich drauf. Diesmal war es ein anderer Weinkeller – und wir wurden vom Bacchus des Ahrtales durch den Abend geführt. Es war wieder mal sehr interessant und wurde ein lustiger Abend.

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Letztendlich hatten wir acht Weinproben erhalten und sehr viel Wissenswertes erfahren zur Weinherstellung und zum Geschmack des Weines. Ich hätte nie gedacht, dass der Wein aus verschiedenen Gläsern so unterschiedlich schmecken kann! Große Weingläser verleihen dem Rotwein echt ein anderes Aroma! Und dann noch der Vergleich mit einem schwarzen Glas! Das geht ja nun gar nicht. Letztendlich schmeckte mir der letzte liebliche Weißherbst am besten – und der Bacchus lief dann nochmal zur Hochform auf. „Da gibt es noch viel bessere!“ 😉 Schon zu Beginn hatte er gesagt, dass es keinen guten oder schlechten Wein gibt, sondern immer abhängt, welchen Geschmack der Einzelne hat. Als ich mich für den Weißherbst begeisterte, wusste er genau, wo er bei mir ansetzen konnte.

Am Ende waren es bei mir zehn Weinproben und die Entscheidung, dass es die letzten beiden Weine seien. Mein Weinvorrat aus Ahrweiler wurde wieder aufgefüllt 😉

Hier noch ein paar Impressionen aus Ahrweiler, einer wunderschönen kleinen Stadt im Ahrtal.

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Hier ein Wandelgang auf der Stadtmauer, die sich rund um die Altstadt zieht und außerordentlich gut restauriert wurde.

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Der Lehrgang war wieder richtig toll. Gute Abwechslung zwischen Theorie und Praxis, sehr gute Übungsmöglichkeiten am Bürgertelefon – ich war sehr ruhig und glaub ich auch überzeugend am Telefon, allerdings hab ich auch meinen „Affen Zucker gegeben“ als Anruferin. Der emotional beeindruckendste Teil war der Vortrag eines Polizei-Kollegen aus seinen Erfahrungen mit der Love-Parade in Duisburg. Wir hätten ihm stundenlang zuhören können und seine eigene Betroffenheit hat uns alle sehr beeindruckt.

Nachdem die Bunkerführung für Donnerstagabend abgesagt war, besuchte ich meinen Onkel in Bonn zu dessen 74. Geburtstag.

Freitag dann „Abgesang“ und wieder mal ein Fazit, dass ich an einem besonderen, schönen, informativen und echt tollen Lehrgang teilgenommen habe, der mir für meine vorgesehene Schulung im September gut weiterhilft.

Freitag dann noch Besuch bei einem guten Freund in Düsseldorf. Wir schwatzten den ganzen Nachmittag und Abend bei Hollerblüten-Bowle. Es war wieder mal ein schönes Treffen.

Das Besondere: ich hatte in Remagen einen Strauß Blumen gekauft. Erst verblüffte mich, dass in dem Laden zwei Männer als Floristen tätig sind, dann jedoch eher die Verblüffung, was die Beiden für wundervolle Sträuße kreierten. Ich war völlig von Socken, was ich da für relativ wenig Geld erhalten habe.

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Am Samstag dann die Heimfahrt. Schade, ich musste bereits an diesem Samstag nach Hause fahren, da ich am Sonntag Wahlvorstand im Briefwahlbüro war. Glücklicherweise musste ich nicht durch Köln, da der türkische Präsident Erdogan dort einen Auftritt hatte und zig zehntausende Menschen erwartet wurden. Aber seit Freitagabend brannte ein Schrottplatz in Duisburg – dort musste ich vorbei. Es gab vormittags Entwarnung. Die Feuerwehr hatte Samstagfrüh alles im Griff – und die Autobahn war frei. Etwas traurig war ich, als ich mir bewusst war, wie nah ich an Dinslaken vorbei fuhr. Auf ein Käffchen hätt ich mich dort gern getroffen.

Ich kam am Samstagabend perfekt durch. Noch ein kleiner Stopp am A10-Center mit Pflanzen-Kölle und Sushi-Abendessen – und dann zurück in den Garten.

Sonntagnachmittag dann Wahlbüro. Es klappte alles gut. Nur bei einem einzigen Europawahlbrief kamen wir ins Schleudern. Es klärte sich nach Zählen aller Umschläge und Wahlbriefe irgendwie auf, stahl uns aber ziemlich viel Zeit. Mitternacht war ich zu Hause, eigentlich sogar früher als ich erwartet hatte. Auch ging die Zählerei der Kreistagswahl besser vonstatten als ich dachte.

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