Berührendes Wochenende…

Nachdem ich Freitag grad noch so einen neuen Pool im Angebot bekommen habe – der Sommer kann also kommen! – fuhr ich erst noch nach Strausberg. Mit meinem früheren Präsidenten und jetzigen Lehrreferenten habe ich einen Antrag für eine der höchsten Auszeichnungen im Judo besprochen. Unser Ehrenpräsident wird im Herbst 80 Jahre alt und wir wollen die Auszeichnung mit dem 9. Dan durchbringen. Dafür hab ich bereits den Antrag intensiv überarbeitet und nun folgte die fast-Schluss-Abstimmung. Ich hoffe, dass wir ein gutes Konzept haben und im November die Auszeichnung durchkriegen. Zur Ehrung eines bemerkenswerten Sportlers/Trainers/Funktionärs würde es das Größte für uns sein, dies hinzukriegen. Wir tun zumindest alles dafür!

Am Samstag war ich dann zunächst dienstlich untewegs beim Behindertensportfest in Fürstenwalde, was wir als Kreis mit organisiert haben.

Es war berührend, wie die Behindertensportler sich einbrachten und mit viel Spaß und Freude dabei waren. Nebenbei gab es auch viele nette Begegnungen. Die Moderation hatte ein ehemaliger NDR-Sportmoderator, der das Ganze sehr professionell machte. Außerdem gab sich natürlich die Politik die Klinke in die Hand. Bürgermeister, Landtagsabgeordnete, LSB, KSB – alle waren da.

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Dann immer wieder Gartenarbeit. Mein Beachvolleyballfeld hat schon wieder allerhand Unkraut angesetzt, ich habe einige Pflanzen gekauft und überalle sprießt ja auch das Unkraut.

Am Abend fuhr ich wieder mit meiner Freundin nach Berlin in die Philharmonie. Ich wusste nicht, was mich dort wirklich erwartete. Das Programm kannte ich – Mozarts 3. Violinkonzert, das Frank-Peter Zimmermann unglaublich schön spielte – aber wie emotional das Konzert werden würde, erahnte ich erst, als ich im Programm las.

Dieses Konzert sollte eigentlich Claudio Abbado dirigieren. Vor genau einem Jahr erlebte ich ihn noch in einer wundervollen Neuentdeckung und ich zollte diesem fast 80-jährigen Mann höchste Hochachtung, wie er hochkonzentriert zwei Stunden dirigierte. Die Symphonie fantastique von Hector Berlioz war damals sehr bejubelt worden und der Tagesspiegel titulierte damals: „Sein früheres Orchester, das Publikum, sie liegen ihm zu Füßen.“

Am 20. Januar starb Abbado 80-jähirg in Bologna. Er war von 1989 bis 2002 der Chefdirigent der Philharmoniker und vom Orchester und auch vom Publikum sehr geliebt.

Er hätte dieses Konzert dirigieren sollen. Das Orchester trauerte auf seine Weise. Auf dem Dirigentenpult lag eine große weiße Rose, die Musiker spielten sowohl die Rosamunde von Schubert als auch das Violinkonzert von Mozart ohne Dirigenten. Nach Schubert standen alle Musiker auf und verneigten sich tief. Es war so sehr emotional und ergreifend, das ging richtig auf die Zuhörer über. Es war auch Wahnsinn, welche Stücke da auf dem Programm standen. Diese Bühnenmusik zum Schauspiel Rosamunde ist sehr bekannt, aber wie sehr das letztlich auch für die Trauer geeignet ist, merkte man in diesem Konzert.

Nach der Pause wurde die 7. Symphonie von Anton Bruckner gespielt. Ein Werk, das man mit „mächtig gewaltig“ bezeichnen darf und über eine Stunde ging. Es dirigierte nun der Chef persönlich – Sir Simon Rattle. Ich mag mir kaum vorstellen, wie ein 80-jähriger Mann noch so viel Kraft hätte haben können, um dies durchzustehen.

Am Sonntag dann wars ungemütlich und kalt. Ich nutzte die Zeit, um endlich im Bungalow einiges zu tun und zu putzen und zu räumen. Immerhin bekomme ich in zwei Wochen einiges an Besuch – Himmelfahrts-Geschwistertreffen-Wochenende eben. 😉

Ich bin gut vorbereitet und kann nun in Ruhe am Dienstag nach Ahrweiler fahren – ich freu mich sehr drauf. Ist doch Ahrweiler immer wieder eine Reise wert. 😉

 

 

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