Metropolitan Opera

Ich war in der Met! Na gut, nicht ganz. Aber fast! Zumindest erlebte ich eine Live-Übertragung aus der Met und schaute es mir auf großer Kino-Leinwand an: Met im Kino!

Met

Es war ein Genuss! Anna Netrebko als Iolanta in der gleichnamigen Oper von Tschaikowski! Diese letzte Oper von Tschaikowski ist märchenhaft und war sehr berührend. Sie wurde in Originalsprache gesungen, also russisch und damit auch in der Muttersprache von Netrebko.

Der blinden Königstochter Iolanta wurde von ihrer Familie nicht gesagt, dass sie blind ist. Für sie war die dunkle Nacht normal. Ein maurischer Arzt verspricht dem König eine eventuelle Heilung, aber er stellte zur Bedingung, dass Iolanta von ihrer Krankheit erfährt. Der König wagt jedoch nicht, ihr die Wahrheit zu sagen.

Erst durch einen Fremden, der sich in ihren paradiesischen Garten verirrt, erfuhr sie vom Licht und der Schönheit der Welt.

Am Ende siegte die Liebe, die Iolanta die Heilung herbeisehnen ließ. Die Behandlung gelingt und der Fremde, Graf Vaudémont, bekam Iolanta zur Frau. Und wenn sie nicht gestorben sind… 😉

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Im zweiten Teil dann eine weitere Kurzoper. Herzog Blaubarts Burg von Béla Bartók. Hier überwog das Mystische. Auch diese Oper wurde in Originalsprache gesungen – diesmal in ungarisch. Vorteil bei allem: es gab deutsche Untertitel, womit man der Handlung hervorragend folgen konnte.

Judith folgte Herzog Blaubart auf dessen Burg, die kalt und düster ist. Sieben schwarze Türen verbergen die Abgründe seines Lebens und Judith überzeugt ihn, dass diese Türen geöffnet werden. Die Folterkammer, die Waffenkammer, die Schatzkammer sind alle ebenso mit Blut befleckt, wie der Blumengarten hinter der vierten Tür. Auch das weite Land wird von düsteren Wolken durch dunkelrote Schatten verdeckt. Die letzten beiden Türen lässt Blaubart nur äußerst widerwillig öffnen. Der See mit den Tränen des herzoglichen Lebens bringt auch für Judith große Traurigkeit und hinter der siebten Tür öffnet sich ein Schlafgemach, in dem die früheren Frauen Blaubarts verweilen. Die Frauen des Morgens, Mittags und Abends sind mit Schmuck übersät – und Blaubart krönt nun Judith zur Königin der Nacht. Sie ist entsetzt, kann sich nicht wehren und gesellt sich schon bald zu den anderen Frauen. Blaubart ist nun wieder allein in seiner Burg mit den wieder verschlossenen Türen.

Die beiden Sänger sangen und spielten diese Oper sehr bewegend. Die Deutsche Nadja Michael als Judith und Michael Petrenko als Blaubart waren großartig. Es war zwar eine sehr düstere Stimmung, aber dennoch sehr bewegend und einfach großartig.

Für mich war es die erste Erfahrung mit der Met im Kino. Es wird aber mit Sicherheit nicht die Letzte werden.

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