Urlaubsepisoden

Die Familiärheit des Skigebietes spürte man an vielen Situationen.

Jeden Morgen brachten wir unsere Rücksäcke hoch aufs Plateau. Entweder direkt in das Gletscherrestaurant oder wir hängten sie an die Skiständer. Mittags holten wir sie und setzten uns auf die Terrasse oder je nach Wetter auch ins Restaurant zum Mittagsvesper. Danach fuhren wir sie wieder runter und sie blieben unten am Skiständer hängen – bis wir zum Bus gingen. Auch Kinderskistöcke konnten wir einfach so im Skigebiet abstellen und sie abends wieder holen. Diese Vertrautheit ist schon äußerst angenehm.

20150319_145300_resizedEs gab aber auch noch andere Situationen. Eines Nachmittags war der Bus sehr voll. Einem von uns fiel der Helm runter, er hob ihn auf, achtete nicht drauf, ob alles noch drin sei. Im Hotel vermisste er aber dann seine Ski-Sonnenbrille. Wie ärgerlich! Morgens dann beim Busfahrer die hoffnungsvolle Nachfrage, ob er sie vielleicht gefunden oder davon gehört hat? Klar, zwei Minuten später die Antwort: Mein Kollege hat sie im Bus, der kommt gegen 10 oben an. Puuh, Glück gehabt!

20150318_115548_resizedAm nächsten Tag das nächste Missgeschick. Unsere Männer luden immer unsere Skier alle in den Bus, wir Mädels hielten die Plätze frei. Oben, nach 35 min Fahrt, dann der Schreck: Wo sind die Kinderskier? Verzweifeltes Suchen. Nichts. Gut, die Ausleihe war oben möglich, also gabs ein Paar neue Skier. Alle Nachfragen überall am ganzen Tag brachten keine neuen Ergebnisse. Die Skier waren weg. Abends dann im Hotel bestätigt die Chefin: Ein Busfahrer hatte doch früh gefragt, weil kleine Skier ganz allein fein säuberlich an der Hotel-Hauswand standen. Er hat sie mit hochgenommen. Pech war nur, dass er die Skier offensichtlich glattweg vergessen hat. Auch hier morgens die Nachfrage beim Busfahrer – per Funk dann der Abgleich – klar, die Skier fahren seit einem ganzen Tag munter im Bus durch die Gegend – gegen 10 sind sie oben! 😉

20150320_105849_resizedDas war aber immer noch nicht alles. Eine filmreife Geschichte lieferte unser Boardfahrer. Er wurde gebeten, einem am Schlepplift umgefallenen Mono-Bob-Fahrer zu helfen. Natürlich kam er dieser Bitte nach, stellte an der entsprechenden Stelle sein Board in den Schnee und half. Allerdings rechnete er nicht damit, dass bei diesem traumhaften „Sommerwetter“ der Schnee eine besondere Konsistenz hatte und das Board sich einfach selbstständig machte. Das wäre ja noch nicht das große Problem, aber es sauste munter die Piste komplett runter – und unten fuhr ein Pistenbully. Es kam was da einfach kommen musste. Die Ketten des Pistenbully knabberten kräftig am Board. Totalschaden! Ziemliches Unverständnis hatten wir jedoch dafür, dass der Boardverleiher ihm diesen Schaden nicht über die Versicherung abrechnete. Er musste ein erkleckliches Sümmchen zahlen – als Dank für seine Hilfeleistung! Wir hoffen aber nun, dass es dazu nunmehr doch Regelungen geben und das Geld voraussichtlich wieder zurück gezahlt wird.

20150318_092813_resizedAber das war einfach noch nicht genug. Gleich nach dem Board-Crash „spielten“ die Männer wieder mal durch den Tiefschnee und nach einem Sturz war plötzlich die Helmkamera einer der Jungs weg. Die Männer buddelten kurz darauf zig Kubikmeter Schnee in diesem Bereich um – ohne Erfolg! Als die Hoffnung nach einer reichlichen Stunde heftigen Arbeitens regelrecht erstarb und die Männer aufhören wollten zu suchen, sah einer plötzlich ein kleines schwarzes Etwas im Schnee. Upps, da hing doch tatsächlich die Kamera dran! Große Freude – und für uns am Ende des Skitages eine Runde Jagertee! 😉

20150315_101951_resizedEs waren alles nur materielle Dinge, die sich ja auch mehr oder weniger immer aufgeklärt haben. Aber in der letzten Stunde unserer Woche, am Freitagnachmittag, gabs dann doch noch einen größeren Crash. Funpark! Wir „Alten“ haben lange überlegt, ob wir wirklich mit hinfahren wollen. Aber mit Vernunft und Ruhe sollte da nichts passieren.Aber….

Unser sechsjähriges Kücken fuhr zunächst flott über eine Schanze, sprang und landete grandios. Mama hinterher, Sprung – und Landung. Allerdings nicht so wie es sinnvoll gewesen wäre. Das Knie war arg in Mitleidenschaft gezogen. Sie fuhr unter dem Adrenalinstoß noch bis zur Mittelstation – ich bewunderte sie ob ihres Durchhaltevermögens!

20150319_140849_resizedAbends in der Rettungsstelle hakte man ihr erst mal wieder die Kniescheibe ein, genau eine Woche später war die Operation – Aufräumen im Knie! Schade, dass es diesen traurigen Abschluss eines wundervollen, lustigen, gemeinschaftlichen und fröhlichen Urlaubs gab.

Eigentlich wollten wir abends wieder Abschluss-Billard spielen. Die Fußball-Gucker machten uns einen Strich durch die Rechnung, aber wir hatten auch keine richtige Lust darauf nach diesem Abschluss. Somit gings nach einem Absacker an der Bar ins Bett. Wir wollten alle am nächsten Morgen viele hundert Kilometer fahren, also: die Vernunft siegte.

20150318_102503_resizedAm Ende habe ich nun wieder 13 Skifahrtage in diesem Winter gehabt. Meine Entwicklung war enorm und ich bin schon ein ganzes Stückchen stolz darauf. Es macht aber auch unendlich viel Spaß und ich bin froh, dass ich endlich den Zugang zum Winterurlaub gefunden habe.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar