Skiurlaub 2012

Ich hatte mir einen Traum erfüllt: Endlich mal wieder Skifahren! Zwar sollte es nur kurz sein, ich hatte nur drei Tage gebucht und das letzte Einzelzimmer in der Region bekommen.

Nach einer Fahrt bei – am besten bezeichnet mit –  „Sauwetter“ riss in Richtung Garmisch-Partenkirchen plötzlich der Himmel auf, die Sonne lugte vor. Es war allerdings eine Illussion, dass nun das herrlichste Skiwetter kommen könnte. Es blieb nass und regnete.

20121227_155242.jpg

20121227_155636.jpg

Es war nachmittags, normalerweile ist es da richtig hell! Aber was bot sich da für ein Blick in die Alpen Richtung Garmisch!

2012-12-27-223247.jpg

Nachdem ich mein Zimmer bezogen hatte, fuhr ich nach Lenggries zum Skiverleih und organisierte mir meine kommenden Tage. Skifahren sollte wohl gut möglich sein, die Pisten sind super – so zumindest die Verkäufer in einem großen Sportgeschäft.

Ich zog mich dann um und fuhr zum Streidlhang. Dort ist ab 19.00 Uhr Flutlichtlaufen angesagt. Davon abgesehen, dass in dieser relativ geringen Höhe rundum alles grün war, der Hang war jedoch gut voller Schnee. Aber so richtig traute ich der ganzen Sache kaum. Es war kein Skifahrer zu sehen! Hmmm, die Panikmache in München, dass bei diesem starken Regenwetter die Pisten nicht befahrbar seien, scheint zu wirken. Sooo lange wollt ich ja nun auch nicht fahren und handelte mit dem Chefverkäufer einen Preis für ein Stündchen aus. Ich wollt ja eigentlich auch nur mal probieren, ob es noch geht und mich vorbereiten, dass ich am Folgetag nicht total hinterherlaufe.

Aber irgendwie schien dieser Tag und dieser Urlaub nicht „mein“ Urlaub zu sein. Nach dreieinhalb Metern auf den Brettern will ich auf den Lift aufsteigen – und stell mich aber so was von dämlich an, dass ich mir mein Knie verdreht oder verkantet oder was auch immer habe. Kreislauf im Keller, ich erst mal durchgeatmet und mich wieder gefangen, probiere neu, Knie sackt wieder weg, Schmerz. Was ist das?

Adrenalin war noch genügend da, ich dann doch auf den Lift und probierte eine Abfahrt. Alle Schwünge nach rechts zeigten mir deutliche Grenzen, ich sackte jedesmal erst mal zusammen. Soooo lange und mit so viel Angst und Unsicherheit für so einen relativ kleinen Hang hab ich glaub ich nur bei meiner ersten Abfahrt vom Fichtelberg vor Jahren gebraucht! Unten angekommen war ich durchgeschwitzt, stand da mit zitternden Knien, Schmerzen. Es hat keinen Sinn! Es ist sooo schaaaade!

Nachts eine regelrechte Tortour. Jede Bewegung des Beins tat weh. Einziger Schutz bot mein Handtuch-Wickelverband zum Kühlen, der auch eine gewisse Stabilität brachte.

Morgens waren die ersten Schritte eine Qual. Ich dachte kaum, dass ich mich zum Frühstücksbüffet bewegen könnte. Geradeauslaufen geht, aber wehe, ich verdrehe das Bein!

Nach dem Frühstück hab ich erst mal alles ärztlich untersuchen lassen – und es stellte sich heraus, dass ich offensichtlich doch „nur“ den geringstmöglichen Schaden habe. Das Innenband ist lädiert. Meniskus, Kreuzbänder, Knochen – alles ok. Aber: Bein ruhigstellen, dicke Verbandsschiene für 6 Wochen, Skifahren adé!

Und draußen goss es nach der ganzen Nacht nun auch am Tage wie aus Eimern. Wenn das oben alles als Schnee runterkommt! Nicht auszudenken, was da für tolle Skiverhältnisse sind!

Ich ruhte mich nach der gefühlt durchwachten Nacht erst mal etwas aus, brachte dann abends die Skier wieder zum Verleiher – und bekam sogar mein Geld zurück! Danach war ich noch sehr nett und angenehm essen.

Nun hoffe ich auf eine Nacht, in der ich schlafen kann.

Dieser Beitrag wurde unter Kreuzband 2013, Reisen veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar