zweiter Tag…

Und erstens kommt es anders – als man zweitens denkt.

Da wurde mir nun heute das Frühstück vorenthalten, da am späten Vormittag die OP anstand. Und ich wartete, und wartete, und wartete. Die Anspannung wuchs immer mehr, fast bis zum Bersten.

Es ist wie in diesem Spruch:
…und wenn jemand weint, bedeutet es nicht gleich, dass er schwach ist und aufgibt,
sondern wenn jemand weint, bedeutet es, dass er in diesem Moment mehr fühlt, als das Herz vertragen kann.

Ich kann auch nicht genau sagen, was mir eigentlich so sehr Angst macht.  Wirklich Angst vor der OP hab ich eigentlich nicht – das Vertrauen zu den Ärzten hier ist komplett da. Auch fühle ich mich auf Station in guten Händen. Aber ich glaube, es ist die Situation danach. Ich genieße derzeit noch in vollen Zügen, normal laufen zu können und bin es mir auch total bewusst, wie toll es ist, gerade und ohne Humpeln zu gehen.

Und egal was gemacht wird, ich werde längere Zeit nicht mehr so frei laufen können – und ich glaube, diese Eingeschränktheit, ja sogar Hilflosigkeit, die macht mir riesige Angst.

Mittags kam dann langsam der Hunger – ich hatte immerhin 30 Stunden vorher das letzte gegessen und fast auch so lange nichts mehr getrunken.

Dann, gegen halb 2, kam der Stationsarzt.  Er hätte eine gute und eine schlechte Nachricht. Mir dämmerte!
Und platzte auch gleich strahlend raus: „die eine ist, dass ich heute nicht mehr drankomme und die andere, ich bin morgen früh als erste dran! – Und kann jetzt gleich was essen!“ Er griente und revidierte seine Aussage – „Na, da sind es offensichtlich zwei gute Nachrichten?“ 😉

Schlagartig heiterte sich meine Miene auf – auch wenn das Ganze nur aufgeschoben ist. Außerdem hatte ich nun auch noch eine junge Dame mit im Zimmer – mit der annähernd gleichen Diagnose.

Seitdem gehts mir auch besser. Ich hänge nicht mehr nur meinen eigenen Gedanken nach und werde gut abgelenkt.

Ich genoss den Nachmittag dann noch und gönnte mir zur Belohnung für meine lange Essens-Enthaltsamkeit ein schönes Stück Erdbeertorte. 😉

Einen ganz lieben Dank für die vielen aufmunternden Anrufe, SMS und auch überraschenden Mails. Sie richten mich doch alle ein Stück auf und helfen mir in der Betrachtung meiner Situation.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Kreuzband 2013 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar