endlich wieder zu Hause…

Ich bin endlich wieder zu Hause!

Es ist schön, wieder in den eigenen vier Wänden zu sein. Auch wenn nun alles etwas beschwerlicher sein wird und ich vieles selbst organisieren muss und mir so manches Mal jemanden an meiner Seite wünschte, der mir in der einen oder anderen Situation helfen kann.

Aber zumindest klappte es mit dem Treppensteigen viiiiiiel besser, als ich das in den letzten Tagen befürchtet hatte. Da ich nun seit gestern etwas belasten darf, ist das Laufen und Treppensteigen wesentlich leichter geworden.

Und es ist seltsam, diese Belastung von 30 kg kann man ja nicht ohne weiteres einschätzen. Aber beim Probieren auf der Waage bin ich fast exakt bei 30 kg, wenn ich normal mit der Unterstützung der Krücken laufe. Die Natur richtet es wahrscheinlich so ein, dass man auch nur so viel belastet, wie die Verletzung es zulässt.

Aber welche kleinen Dinge zu beachten sind, merkt man erst, wenn die Situation ansteht. Ich konnte mir ja heute nicht mal meinen Cappuccino ins Wohnzimmer transportieren!
Wie schenke ich morgen früh meinen Kaffee ein bzw. transportiere die volle Tasse zum Tisch?
Heute nahm ich das Telefon ab und stand mit dem angenommenen Gespräch neben der Ladeschale – und nun? Entweder bleib ich stehen zum Telefonieren oder ich lege auf und krückel erst mal in eine bequemere Position im Wohnzimmer und rufe neu an.
Beim Telefonieren will ich gern das Radio leiser machen…. hab aber die Fernbedienung schlauerweise noch neben dem Radio liegen – Krücken und Telefon gleichzeitig? – unmöglich!
Ich bin zum Mittag bei meinen Nachbarn eingeladen – Handy, Schlüssel – wohin damit? Muss eben eine Tasche mitnehmen. Aber die muss ich ja auch irgendwo anhängen! Und mit Ungleichgewicht an den Krücken auf die Treppe? Viel zu gefährlich!
Eigentlich wollte ich im Wohnzimmer am PC arbeiten, aber brauche für eine besondere Aufgabe weitere Technik, wie z.B. meine Archiv-Festplatte. Wie will ich die aber transportieren? Also richte ich mich doch lieber gleich im Arbeitszimmer ein.
Ach ja, mein Wasser steht aber im Wohnzimmer… 😉
Ich müsste Wäsche waschen. Aber wie krieg ich die feuchte Wäsche aus der Waschmaschine im Bad bis zur Leine?
Morgen muss ich zum Arzt. Bei dem Schnee, der heute gefallen ist? Bei Glätte 300 m zur Bushaltestelle? Ich muss mir einen Fahrer (oder eben dann ggf. auch Taxi) organisieren.

Alles die kleinen Alltagsprobleme, über die man im ersten Moment stolpert und nicht immer vorher an Lösungsmöglichkeiten denkt.

Ich hab in den letzten Tagen immer diese kleinen Freuden und Fortschritte beschrieben, selten über die Anstrengungen, den Schweiß, manche Träne und die schiere Verzweiflung. Aber die Fortschritte waren auch größer und intensiver. Es war wie im Rausch. Jetzt wird vieles an Alltagssorgen bewusst, auch weil die Fortschritte und Entwicklungen kleiner werden.

Aber der Optimismus bleibt dennoch. Es geht ja glücklicherweise immer ein kleines Stück vorwärts.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Kreuzband 2013 veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar