Was für zwei Wochen!

Zwei Wochen Winterurlaub und das im März. Es war einfach großartig!
Ich habe diese Berge genossen, das traumhaft schöne Wetter an all den Tagen, die Gesellschaft meiner Sportfreunde, meiner Familie und nicht zuletzt einiger Hotelgäste und des Hotelpersonals und hab mich rundum wohlgefühlt. Dazu kamen noch einzelne Ereignisse und Erlebnisse, die einfach herzerwärmend waren.
Aber nun mal der Reihe nach.
In der ersten Woche war ich mit Sportfreunden unterwegs. Es war sehr angenehm, wir genossen die gemeinsamen Pistenabfahrten, die schönen Mittagspausen und dann vor allem die Abende gemeinsam. Dabei gesellten sich auch so manches Mal liebe Tischnachbarn dazu, wir klönten manchmal bis in die Nacht mit Simone und Martin, den Hotelbetreibern, und es floss so manche Runde „Willi“. Morgens hatte ich Zeit. Mein Versprechen für den späteren Bus erbrachte mir langes Ausschlafen. Es war einfach erholsam und trödelig. Dazu das herrliche Kaiserwetter, es war perfekt!
Die ganze Woche fuhr ich seeehr viel „Muttipiste“ und eine ähnliche Weitere. Irgendwie musste ich ja den Kopf frei kriegen von meinem Kreuzbandriss und meiner doch noch nicht soooo intensiv langen Abfahrts-Erfahrung. Dieses Training wirkte sich sehr schnell aus und ich bekam eine recht gute Sicherheit.
Nachdem ich mit überaus viel Respekt und manchmal auch Angst die Talabfahrt in der ersten Woche nur zwei Mal in Angriff nahm, merkte ich sehr schnell, wie sehr sich die Übung positiv auswirkte.
Am Samstag fuhr ich allein – weil eben „Bettenwechsel“ war. Plötzlich ging die Talabfahrt wie von selbst, ich hatte zwar noch Respekt, aber fragte mich an einigen Stellen, wovor ich eigentlich eine Woche vorher so große Angst hatte.
Abends kam dann meine Familie. Ich hatte mich sehr darauf gefreut, verstehen wir uns doch alle recht gut und einen kleinen möglichen Streitauslöser beim Romméspiel haben wir recht schnell eliminiert. Die Woche war harmonisch und sehr lustig.
Sonntag hatten sich ein paar Wolken am Himmel verirrt, deshalb bin ich mit den Jungs noch einmal auf die schöne Sightseeing-Tour der Vorwoche gefahren. Die Mädels waren in Fendels fahren. Sie waren begeistert, aber unsere Tischnachbarn schimpften auf die schlechten Skiverhältnisse – naja, die Mädels sollten einfach erst einmal den Gletscher kennenlernen!
Von da an gings Morgens immer mit dem ersten Bus auf die Piste. Ich hatte sogar einen Tag, an dem ich in der fünften überhaupt erst einmal besetzten Gondel fuhr – die Pisten waren also noch jungfräulich! War das ein schönes Fahren! So manche Talabfahrt hab ich zu großen Teilen alleine auf der ganzen Strecke gemacht und das bei neuen unverbrauchten Pisten. Traumhaft! Das ist eben auch das Besondere an diesem Skigebiet: klein aber fein. Die Pisten sind nicht allzu schwer, auch nicht allzu lang- wobei immer noch genügend Kilometer pro Abfahrt zusammenkommen konnten – aber es war eben auch relativ leer und fernab von Hüttengaudi mit Gegröle und Alkohol. Hochalpin eben.
Jeden Vormittag kamen ca. drei Stunden Fahren am Stück zusammen bevor es in die Mittagspause ging. Das Wetter war so herrlich, dass wir wie in der Vorwoche jeden Mittag auf der Außenterrasse die Sonne genossen haben. Nachmittags dann noch einige Pistenkilometer im oberen Bereich, nur noch wenige Talfahrten und auch so manche Sonnenminute am Nörderjoch – ich habs genossen!
Ein paar Stunts hab ich auch hingelegt. In eine Wehe gefahren, damit auf den Rücken gefallen, weitergerutscht und Skier und Stöcke in die Höhe – sah sicher lustig aus, ist aber die beste Methode, die Knie und anderes zu schonen und nicht zu verdrehen. Irgendwann kam ich zum Halten – sicher nachdem genügend Schnee im Anorak aufgestaut war 😉 – und stand auf, als wäre nichts geschehen. Oder aber ein besonderer „Sturz“ war auch sicher sehenswert. Ich fiel nach vorn, streckte die Hände weit nach vorn mit den Stöcken zur Seite und winkelte die Beine an, damit die Skier sich nicht im Schnee festhaken können. So rutschte ich auch etliche Meter die Piste hinab – irgendwann ist dann der Schwung eben raus und die Piste auch zu Ende. Nichts passiert, aber es ist mir klar geworden, wie man bewusst Unfallgefahren vermeiden kann.
Am letzten Tag dann gabs noch individuellen „Skiunterricht“. Ein Hotel-Tischnachbar gab mir Tipps, wo ich noch kleine Stellschrauben stellen könne, um richtiger und sicherer zu fahren. Seinen eleganten Fahrstil mal hinzukriegen wär schon was. Ich übte jedenfalls fleißig und versuchte alle Hinweise umzusetzen. Das brachte dann etwas Verblüffung, wie schnell ich das alles umgesetzt hatte und es gab durchaus auch Anerkennung aus dem Umfeld, dass meine Abfahrt wohl gut aussehen würde. Es machte ja auch riesigen Spaß und mittlerweile waren auch die roten Pisten meine 😉
Wir trafen uns am späten Nachmittag dann immer in der Sauna des Hotels. Unter anderem war auch eine Gruppe des Alpenvereins da, die Tiefschneefahren übten. Der Guide Christian war sicher nicht nur ein guter Ski-Instructor sondern hatte offensichtlich auch Riesenspaß als Aufgussmeister in der Sauna. Wir genossen jedes Mal seine Aufgüsse.
Am Freitagnachmittag hatte ich noch einen netten Ausklang des Skifahrens bei Hotelnachbarn auf dem Balkon bei einem Bierchen. Es war ein sehr liebenswertes und schönes Stündchen.
Unser Abschlussabend war nicht besonders geplant, wurde aber spektakulär lustig. Mit Hotelgästen gemeinsam ging ich zum Billardspielen – mein erstes Mal übrigens. Schnell gesellten sich weitere mittlerweile Bekannte dazu und meine family. Zu Acht hatten wir einen Heidenspaß und verbrachten einen äußerst lustigen Abend. Ich hatte bei der ganzen Geschichte ein tüchtiges Anfängerglück und lochte so manche Kugel ein, die eigentlich unmöglich zu versenken war. Wir hatten dabei einfach richtigen Spaß.
Zu keiner Zeit hatte irgendjemand daran gedacht, dass von den acht Beteiligten sechs am nächsten Morgen auf die Heimfahrt gehen wollten. Irgendwann gegen halb 1 zogen wir dann in Richtung unserer Zimmer.
Am Samstag entschieden wir uns dann beim Frühstück endgültig, noch einmal zwei Stündchen auf die Piste zu gehen. Es war alles entspannt, ich übte noch ein bisschen zum Teil unter Aufsicht meines „Skilehrers“ und verabschiedete mich dann von allen nach einem kleinen Schwatz in der Baude.
Skipiste ade, Urlaub fast zu Ende und herzerwärmende Erinnerungen gespeichert im Kopf und als Fotos – diese folgen noch….
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